Erdställe – Rätselhafte unterirdische Anlagen

Was ist ein Erdstall?

Erdställe sind unterirdische Gänge, die von Menschen vergangener Zeiten angelegt worden sind. Das Wort „Stall“ bedeutete früher „Stelle, Standort oder Stätte“; ein Erdstall ist also eine Stätte, die in der Erde liegt. Der ursprüngliche Zweck der Anlagen ist unbekannt. Um diese geheimnisvollen Gänge ranken sich Sagen und Legenden. Im Volksmund werden die Anlagen unterschiedlich benannt. Vor allem in Bayern ist die Bezeichnung „Schratzelloch“ verbreitet, da sie dem Volksglauben nach von Zwergen (Schraten, Schratzeln, Razeln, Schranzen) gegraben wurden..

Jeder Erdstall ist in Größe und Bauweise einzigartig, aber es gibt Gemeinsamkeiten: schmale Gänge und enge Schlupflöcher verbinden höhlenartige Kammern miteinander. So unterschiedlich die 190 in Bayern bekannten Erdställe auch sein mögen, scheinen sie doch alle nach einem gemeinsamen Prinzip gebaut zu sein. Erdställe gibt es aber nicht nur in Bayern, sondern in vielen Gegenden Europas. Sie sehen regional unterschiedlich aus.

Was der Zweck der unterirdischen Anlagen gewesen ist, wissen wir nicht genau. Waren es Verstecke in unruhigen Zeiten? Oder Vorratskeller? Andere Deutungsvorschläge sehen die Erdställe eher als kultische oder religiöse Anlagen.

Mehr Informationen erhalten Sie vor Ort am Schießl-Hof.